dem dunklen tag
ein licht entgegen halten
zur ruhe
legt sich
die natur
doch aufbruch
spürt
wer schreibt
und wartet
auf viele küsse
heimlich geliebter
muse
1/11/2006
novembernacht
liegt feucht auf meinen haaren
wenn einsam
in der nacht den weg
ich gehe
nach haus
1/11/2006
war der erste tag
allen heilig
oder warteten die einen
auf verordnete heiligkeit
um frei von pflicht
in fremden städten
nicht nur von musen
geküsst zu werden
1/11/2006
verpasst
einen anlass
eine chance
die anmeldung
den zug
verpasst
woanders und anders
zu sein
verpasst
zu sein
die
ich bin
2/11/2006
draussenschön
drückt durch dicke steinmauern
gucklöcher in die welt
zieht meinen blick
in fernes paradiesenland
doch drinnenschwer
will mich zurück
für sich allein
stämmt seine mauern
fester mir entgegen
ach draussenschön
ich will
bevor du gehst
noch dich umarmen
dein farbenspiel
im warmen licht
auf meiner haut noch spürn
2/11/2006
eigentlich dort
aber hier
eigentlich jenes
aber dieses
eigentlich
2/11/2006
aussensicht
blick aus dem zug
häuser fliegen vorbei
fremd und leer
leben hier menschen
innensicht
züge donnern durchs tal
stören meine ruhe
im gartenparadies
3/11/2006
die verhältnisse
sind hier anders
die von weideland
und wolkenhimmel
schmal der streifen land
vor mir
und der hhimel
wolkentürme voll
graugeballt und flockenweiss
rosarot und himmelblau
kostet meine seele
weites land
3/11/2006
kurz vor freising
den domberg erklimmen
nahm mir
fast den atem
hatte ich zuviel gepäck
an den händen
und in mir
zu viele erinnerungen
an katholische festungen
3/11/2006
bei der ankunft
noch vor der tür
ungewollt
durch dünne zimmerwand
deine not gehört
und das rauschen von wasser
und das rücken von stühlen
und ländlermusik
viel bewegtes leben
birgt das haus
nicht mehr festung
doch gemeimnisvolles land
3/11/2006
abends
eigentlich bin ich froh
wenn meine kritikerin
aus den ferien zurück ist
und mich
vor zu viel
novemberunsinn
bewahrt
3/11/2006
gute nacht
habe mein drei
boten der stille
heute
noch nicht eingefangen
auf papier
gerne verschwinden
sie durch die maschen
und ich laufe
spüre ihnen nach
bis
erste botin
fragt mich
wo wann bei wem
ich
liebe erlebte
suchend in der stille
finde ich
eine frage
wie
erlebe ich
liebe
zweite botin
begrüsst mich
mit meiner erfahrung
liebe ist in mir
koste in der stille
die berührung
mit dem ewigen
spüre sie und fühle sie
für viele
doch
wie
spüren viele
meine liebe
dritte botin
zeigt mir in der stille
einen neuen weg
das verbrauchte wort
mit andren augen
anzusehen
zu erkennen
4/11/2006
hunderte krähen
kreischen am morgenhimmel
über dem domberg
regen und wind
ein flugzeug in der ferne
erinnert
an unsere zivilisation
nimmt die bilder
von galgen und scheiterhaufen
mit
über die wolken
5/11/2006
schon das schild
zu den schiffen
liess mein herz hüpfen
hinterm nächsten haus
liegt der see
wartet das schiff
verbindet ufer fremder länder
meiner seele heimat
5/11/2006
auf dem bodensee -
immer fahre ich nach hause
in den fluss
der mich mitnimmt
aus der stille
mich hinein geben
und lachen
und baden
im glück
6/11/2006
ganz nahe bei dir
unser geheimnis
allen zugänglich
doch nur du und ich
ein atem
in der stille
6/11/2006
am küchentisch
meine ewigkeit
liegt zwischen
waschmaschine und staubsauger
heiliger moment
beim ticken der küchenuhr
6/11/2006
znüni pause
dein profil
möchte ich erkennen
und dir
meines zeigen
8/11/2006
an all die fremden, die mir nah sind
und die nahen, die mir oft fremd sind
so anders
was dich interessiert
wie du redest
wohin du gehst
woher du kommst
da bleibt nur
sich die hände
dreckig machen
beim brücken bauen
von mir zu dir
und unsere wunden
ans licht halten
und hoffen
8/11/2006
beziehungslos
hier und dort
begegnungen
im vorübergehen
nebenbeigespräche
die augen verpasst
geschäftig bis zum
feierabend
gibts was zu feiern
8/11/2006
viel liebe
viele schmerzen
so gesegnet
werde ich
die
ich bin
8/11/2006
du hast mich
eingefangen
ganz unerwartet
am graukalten novembermorgen
mir dein glück der ewigkeit
geschenkt
in dem kurzen moment
zwischen zug und bus
9/11/2006
auf dem weg zur arbeit
heimfahrtmenschen
zeitungsgesichter
augenzuerschöpfte
stillvergnügte
feierabendgeschichten
9/11/2006
auf dem weg nach haus
nachholen
was verpasst
aber dann
verpassen
was jetzt
wäre
12/11/2006
in mitten
vieler menschen
ein mensch
in mitten
vieler kenner
eine frage
in mitten
vieler grenzen
ein lächeln
12/11/2006
mittagspause im zpklee
brav
die tasse gehoben
zum mund
getrunken
die tasse
abgestellt
welten bewegt
im schein deiner augen
12/11/2006
mittagspause im zpklee
heute fällt alles
in die schublade
nicht erfüllt
13/11/2006
verletzte welt
überall
klaffende wunden
den schmerz spüren
die not aushalten
und trozdem
durchatmen
15/11/2006
ist das päckchen
schon geschnürt
das ich heute trage
oder
lässt sich
hier und dort
die schnur
noch etwas lockern
16/11/2006
für wen
gehe ich von hier nach dort
für wen
decke ich den tisch
schon so früh
für wen
koche ich oft zu spät
für wen
trage ich den korb
16/11/2006
erst noch
die schuhe binden
die wäsche waschen
das essen kochen
die zeitung lesen
den kompost entsorgen
die rechnung zahlen
erst noch
dies
was wollte ich
eigentlich
17/11/2006
schon abend
schon zeit zu beenden
still zu werden
den tag ruhen zu lassen
noch ein blick
in diese welt
letztes ahnen
bevor
17/11/2006
alles ist
jetzt
aber ich
lebe und betrachte
ein
segment
bewusst
doch
alles
ist jetzt
18/11/2006
gleichzeitig
die erste seite im buch
und
die letzte
ich lese ein wort
gleichzeitig
die stunden
auf dem zifferblatt
doch ich lebe
diese minute
und
im augenblick
die ewigkeit
18/11/2006
einen fehler gemacht
und
es schnell gemerkt
und nun
zurück gehen
und den zug verpassen
oder
weiter gehen
und frei haben
aber
wie frei
nicht fehlerfrei
20/11/2006
es gab zum glück keinen
feueralarm
dunkelland
rauscht vorbei
ab und zu
lichter
nach hause schaukeln
20/11/2006
abends im zug
wie
ein langsam welkendes blatt
farbig schön
ziehst du
langsam
in die andere welt
mein wort
erreicht dich
irgendwo
und du öffnest
deine augen
25/11/2006
begegnung mit sr b
ein stück himmel
eingefangen
als du
für einen moment
deine augen öffnetest
25/11/2006
unbeschreiblich dieses strahlen -
ein geschenk von sr b
überflutet
trägt das land
die last der sturmflut
und bleibt
aufgewühlt zwar
aber doch
ruhend
26/11/2006
nach einem spaziergang zu zweit mit
einseitiger wortüberflutung
angesagt
ist
der blick
in die andere richtung
das eingeübte
zur seite legen
dein wort
lässt altes
bersten
und führt
auf unbekannten wegen
weiter
me
7/6/2021_18.36h
zu Mk. 1, 17.18
während
die zeit
schwindet
bleibt nur
das risiko
aufzustehen
und
dringlich
zu werden
me
26/1/2021_22.38h
damals
der alltag
dahingerollt
heute
die richtung
eindeutiger
dem zeitlosen
entgegen
me
20/1/2021_20.27h
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