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Stille im Advent

Kirche Gerzensee im Dezember 2006

Freitag, 8./15./22.12.2006, 9.00 - ca 9.30 Uhr, im Chor der Kirche.

Etwas Neues beginnt


Und plötzlich weisst du:
Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen,
und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.
Meister Eckehart

In diesem Jahr sind wir mit Maria und Josef unterwegs.
Auf dem Hintergrund der Weihnachtsgeschichte schauen wir auf unser eigenes Leben.-
In jedem Mensch wächst immer wieder Neues. Nicht immer haben wir dabei die freie Wahl. Manchmal werden uns neue Wege auferlegt.
Maria ist schwanger, sie ist auserwählt, dass etwas Neues in ihr wächst. Mit Josef muss sie sich auf den Weg nach Bethlehem machen.
Sie haben keine Wahl, sie wurden nicht gefragt, ob sie das Neue in ihrem Leben wollen. Doch beide hatten ganz zu Anfang der Schwangerschaft eine Begegnung mit einem Engel. Diese besondere, innere Stimme gibt ihnen Kraft und Vertrauen "Ja" zu sagen zu dem Kind und ihrem neuen Weg.

Text zum 15.12.
Maria und Josef sind in Bethlehem angekommen. Sie suchen eine Herberge. Doch überall werden sie abgelehnt. Niemand hat Platz für den Mann mit der schwangeren Frau.
Dann finden sie einen ungewöhnlichen Ort, wo sie sich niederlassen können: einen Stall mit Ochs und Esel.

Es gibt Zeiten im Leben, da spüren wir, dass etwas Neues kommt. Wir kennen die Redensart: "Ich bin schwanger mit einer Idee, einem Projekt, ..."
Diese besondere art der Schwangerschaft bezeichnet einen Zustand, in dem wir sagen: "Das Alte ist nicht mehr und das Neue ist noch nicht."
Wir wissen noch nicht genau, wie das Neue wird.
Wo wird es sich konkret in meinem Leben zeigen? und:
Habe ich wirklich Platz für Neues?

Maria und Josef finden keinen Platz in einer Herberge - es ist alles schon voll belegt.

Wie sieht es in meinem Leben aus?
Kann es sein, dass auch in mir schon alles belegt ist, und Neues, wirkliches Leben, keinen Platz findet?
Ist der Terminkalender schon überfüllt, dass kein Platz bleibt für einen spontanen Besuch?
Oder ist mein Wochenrhythmus so praktisch eingeteilt, dass alle Überraschungen als lästig empfunden werden?
Halte ich mich an meinen Traditionen so fest, dass andere Ideen, z.B. wie man Weihnachten feiern könnte, Auslöser für Streitigkeiten werden?

Wenn ich belegt bin mit Vorstellungen, Gewohnheiten, Terminen und Traditionen, finden neue Ideen keinen Platz. Meister Eckehart sagt:
"Und plötzlich weisst du:
Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen,
und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen."
Aus seinen Worten hören wir, dass das Neue nicht sofort da ist.
Wir brauchen Vertrauen, dass es seinen Platz in unserem Leben finden wird. Dieser Platz wird vielleicht ungewohnt sein, so, wie auch der Stall für Maria und Josef zu einem ungewöhnlichen Ort der Geburt wurde.
Aber beide, Maria und Josef, haben sich zu Beginn der Schwangerschaft entschieden, den neuen Weg so anzunehmen, wie er vor ihnen lag.-

Und wenn ich mein eigenes Leben betrachte?
Wie sieht es aus in mir?
Gibt es Impulse, eine Lebensstufe weiter zu gehen?
Gebe ich dem Neuen Raum?
Wie gehe ich damit um, wenn Mitmenschen meine Veränderung nicht akzeptieren, wenn ich dann keinen Platz mehr bei ihnen habe?
Und wie verhalte ich mich, wenn mein Nächster plötzlich Wege gehen, die mir fremd sind?
Bin ich offen, an einem ungewöhnlichen Ort mein Leben zu verändern?
Wer oder was könnte mir dabei helfen?

Im folgenden Kerzenritual mit anschliessender Stille können wir die Gedanken nachklingen lassen.

Kerzenritual mit Stille

Gebet
zum 8.12.
Gott, in der Stille haben wir Kerzen angezündet, neue Lichter in die Schale gegeben.
Du kennst unsere Gedanken und Gefühle, die wir damit verbunden haben.
Du kennst unsere Sehnsucht, dass Manches, was schwer ist, doch von uns genommen würde.
Wir möchten neu werden, dort, wo das Leben uns belastet.
Doch da, wo es rund läuft, da wollen wir gerne beim Alt-Vertrauten bleiben.
Manche neuen Gedanken und Wege fordern uns zu sehr heraus.-
Ich bitte dich, schenke uns auf den neuen Wegen deinen Zuspruch.
Schenke uns Engel, die, wie zu Maria und Josef, auch zu uns sprechen.
So können wir zuversichtlich weiter gehen und uns wagen, andere Seiten zu zeigen, andere Dinge zu tun und uns von deiner inneren Stimme führen zu lassen.
Danke, dass du uns auf diesem Weg begleitest.
Amen.

Segen
Auf unseren Wegen
begleite und segne uns Gott,
der uns beisteht,
wenn wir Neues beginnen
und mit uns ist
jetzt
und alle Tage.
Amen.

 

 

 


mein ort

du
bist

mein ort

heimat und
herausforderung

sehnsucht und
werbinichdass

du

mein
ewigdu

halt mich
bei
dir

me
3/11/2024_22.56h

nebelsanft

nebelsanft
beschützt
vor zu viel
weitsicht

vor zu viel
aussen

nebel
sanft
den blick

nah
sicht

me
4/11/2024_8.30h

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